Die Liga der Wohlfahrtsverbände arbeitet in Berlin auf gesamtstädtischer als auch auf bezirklicher Ebene. Am 23.4.2021 wurde unsere Mitarbeiterin Jeanine Dey als Vertretung der Diakonie in Marzahn-Hellersdorf gewählt. Was sie da genau macht, erzählt sie in einem kurzen Gespräch.
Fangen wir doch ganz vorne an. Was machst Du bei der Neuen Chance und wie kam es dazu, dass Du Dich als Diakonische Vertretung hast wählen lassen?
Jeanine Dey: Ich arbeite seit über 10 Jahren als Sozialarbeiterin bei der Neuen Chance, war seit 2016 stellvertretende Einrichtungsleitung und bin seit 2020 Einrichtungsleitung des Standorts Marzahn-Hellersdorf. Ich arbeite schon eine ganze Weile an der Vernetzung unterschiedlicher Akteur*innen innerhalb des Bezirks. Aktuell bin ich zum Beispiel gerade dabei, eine Fachgruppe zwischen sozialen Trägern, Ämtern und Behörden zum Thema Wohnungslosigkeit und Wohnungsnotfall zu gründen. Als dann im März diesen Jahres die Einladung vom Diakonischen Werk kam, sich zur Wahl aufstellen zu lassen, dachte ich, das sei eine gute Möglichkeit, den Vernetzungsgedanken noch einmal auf einer anderen Ebene voranzutreiben und einen anderen Einblick in bezirkliche Strukturen zu gewinnen.
Was ist deine Aufgabe als Diakonische Vertretung im Bezirk?
Jeanine Dey: Ich, genauso wie die Vertretungen der anderen Verbände im Bezirk, arbeite an der Schnittstelle zwischen den Einrichtungen vor Ort, dem Dachverband und dem Bezirk. Im Grunde vertrete ich die Interessen der insgesamt 18 Diakonischen Einrichtungen in Marzahn-Hellersdorf. Da ich neu bin und es vor mir keine Diakonische Vertretung im Bezirk gab, habe nun erstmal damit begonnen, mit allen in Kontakt zu treten. Dabei geht es vor allem darum herauszufinden, was brauchen die einzelnen Träger, wo liegen ihre Schwierigkeiten, und wo wünschen sie sich Unterstützung? Diese Informationen benötige ich, um Themen an das Diakonische Werk, aber mitunter auch in die Runde der bezirklichen Vertretungen weiterzutragen. Als bezirkliche Liga der Wohlfahrtsverbände agieren wir gemeinsam als Vertretung der Einrichtungen gegenüber der Bezirkspolitik. Dazu gehört zum Beispiel die Formulierung von sozialpolitischen Forderungen, aber auch die Organisation von Aktionen wie z.B. „Wir kommen wählen“.
Hast du dir etwas vorgenommen für deine zweijährige Amtszeit?
Jeanine Dey: Zunächst einmal möchte ich die einzelnen Diakonischen Träger kennenlernen und untereinander vernetzen. Dazu plane ich, neben Einzelgesprächen, 2-3 Vernetzungstreffen im Jahr zu organisieren. Dann möchte ich die Träger und Einrichtungen natürlich bestmöglich in ihren Belangen gegenüber dem Diakonischen Werk und Vertreter*innen der Bezirkspolitik vertreten und unterstützen. Wie das genau aussehen kann und um welche Themen es sich handeln wird, erarbeiten wir gerade. Ganz allgemein hoffe ich, als Diakonische Vertretung etwas für die Menschen im Bezirk bewegen zu können. Zum einen für die Träger und ihre Mitarbeitenden, aber vor allem für diejenigen, die in Marzahn-Hellersdorf leben und Bedarf an sozialen Angeboten haben. Ich möchte mich insbesondere für die Personengruppen starkmachen, bei denen es aktuell Versorgungslücken gibt. Die Zusammenarbeit von Einrichtungen, Bezirk und Bürger*innen voranzubringen, auszubauen und zu stärken, steht ganz oben auf meiner Agenda.
Einrichtungsleitung und seit diesem
Jahr auch Diakonische Vertretung:
Jeanine Dey
Foto Copyright Titelbild: Birgit Tieks