Rambler Backpack – ein Rucksack
für obdachlose Menschen

Ganze drei Jahre hat es gedauert: von den ersten Entwürfen über die Erstellung eines Prototypen und der Akquise von genügend Spendengeldern bis hin zur finalen Produktion. Doch jetzt ist es geschafft, 100 spezielle Rucksäcke für obdachlose Menschen sind produziert – und zum Teil auch bereits verteilt.

Große Freude über die Rucksäcke

Neugierig drängen sich die obdachlosen Besucher*innen der Kältehilfe-Notübernachtung in der Bergstraße am Wannsee um die Tische mit den ausgelegten Rucksäcken. „Wofür ist der genau gut?“, „Was macht man mit den ganzen Fächern?“ – Es werden interessierte Fragen gestellt. Ausführlich erklären die Mitarbeitenden des Rambler Studio Berlin die besonderen Vorteile des Rucksacks, geben auch eine schriftliche Anleitung dazu. Die Begeisterung und Freude über die kostenlosen, praktischen Outdoorrucksäcke ist groß! So wird an diesem Abend bereits ein erster Teil der Rambler Backpacks kostenlos verschenkt; eine weitere Verteilaktion ist für den Januar geplant.

Die Idee des praktischen Rucksacks

Wer auf der Straße lebt, steht vor der Herausforderung, das eigene Hab und Gut sicher transportieren und verstauen zu müssen. Mit dem Rambler Backpack wurde gemeinsam mit Besucher*innen des Rambler Studio Berlin (einer niedrigschwelligen Anlaufstelle für junge Menschen in schwierigen Lebenslagen) ein Multifunktions-Outdoor-Rucksack entwickelt, der speziell auf die Bedürfnisse wohnungsloser Menschen zugeschnitten ist. Die besonderen Eigenschaften des Rucksacks wurden 2018 vom Rambler Studio im Rahmen einer Feldstudie bei Betroffenen erhoben. Die Erkenntnisse hieraus bildeten die Grundlage für die Entwicklung des Rucksacks und wurden innerhalb der Projektdurchführung aufgegriffen, ausgewertet und weiterentwickelt. Entstanden sind im Rambler Studio Berlin vier in Handarbeit hergestellte Rucksäcke, die an die Projekteilnehmenden ausgehändigt wurden. Parallel erhielten die Teilnehmenden im Rambler Studio flexible Unterstützungsangebote zur nachhaltigen Verbesserung ihrer Lebenslagen.

Öffentlichkeitsarbeit und Spendenakquise

Der breiteren Öffentlichkeit wurde das Projekt im Oktober 2021 vorgestellt. So erschienen Berichte unter anderem im „ZIBB Magazin“ des RBB und in der Berliner Zeitung. Um das Projekt realisieren zu können – sprich die Rucksäcke produzieren lassen zu können – wurden Spenden akquiriert und Rucksackpat*innen gesucht. Es gingen so viele Spenden ein, dass es möglich wurde, eine passende Produktionsstätte zu suchen!

Die Produktion beginnt

Gefunden wurde schließlich die Produktionsfirma Halfar System GmbH. In engem Kontakt, mit vielen Absprachen, wurden dort zunächst zwei industriell hergestellte Prototypen der Rucksäcke gefertigt. Es war ein Prozess, der viel mehr Zeit in Anspruch nahm, als erwartet. Auch die weltpolitische Lage und die damit einhergehende Inflation sorgten für eine enorm erschwerte Produktion, u.a. durch verlängerte Lieferzeiten und steigende Produktionskosten. Doch es hat sich gelohnt! Über 100 Rucksäcke freuen sich nun 100 obdachlose Menschen!

Herzlichen Dank für die Unterstützung!

Wir danken allen Spender*innen, die das Projekt finanziell und auch emotional unterstützt haben. Ein besonderer Dank geht dabei an das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz für eine größere Zuwendung sowie an die Halfar System GmbH, die uns jederzeit mit ihrer großartigen Expertise beratend und betreuend zur Seite stand. Wir sind sehr glücklich, die Outdoorrucksäcke an Menschen weitergeben zu können, die sie wirklich benötigen!